Projekte von Dr. Barbara Stopp

  • Basel-Gasfabrik (BS)
    Bei Basel-Gasfabrik handelt es sich um eine spätlatènezeitliche, unbefestigte Siedlung am linken Rheinufer, die Siedlungsfläche umfasste mindestens 15 ha. An Befunden konnten bisher über 500 Gruben beobachtet werden, daneben auch Planieschichten, Lehmstampfböden, Gräben, Töpferöfen, Feuerstellen und Pfostengruben/-löcher, die sich teilweise zu Hausgrundrissen ergänzen lassen. Zur Siedlung gehören ebenfalls mindestens 2 Gräberfelder. Aufgrund der Datierung durch Keramikfunde, Münzen und Metallgegenstände dürfte die Besiedlungszeit zwischen ca. 150/140-80/70 v. Chr. gelegen haben. Entdeckt wurde die Siedlung bereits 1911. Bis 1988 wurde nur sporadisch gegraben. Seitdem fanden jedoch, bedingt durch verschiedene Bautätigkeiten auf dem Areal der ehemaligen keltischen Siedlung, kontinuierlich Grabungen statt, durchgeführt von der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt. Die Grabungstätigkeit ist heute abgeschlossen. Es wurden bisher über 200'000 Tierknochenreste genauer untersucht, dazu über 700'000 Tierknochen einem Screening-Verfahren unterworfen. Von 2011 bis 2013 ist zum Thema „Über die Toten zu den Lebenden: Menschliche Überreste vom spätlatènezeitlichen Fundplatz Basel-Gasfabrik und ihre kulturgeschichtlichen Deutungen“ in enger Zusammenarbeit von Archäologie, Anthropologie, Archäozoologie, Archäobotanik, Geoarchäologie, Biogeochemie und Molekulargenetik ein vom Schweizerischen Nationalfonds unterstütztes Projekt durchgeführt worden.
    Seit 2016 ist ein neues Projekt angelaufen, für welches für einmal nicht die Inhalte von Siedlungsgruben, sondern die Siedlungsschichten und Gräben im Zentrum stehen (Über den Grubenrand geschaut). Die Befunde und Funde werden in Zusammenarbeit von Archäologie (Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt), Geoarchäologie, Archäobotanik und Archäozoologie (alle IPNA) untersucht und ausgewertet.

  • Abri Unterkobel in Oberriet (SG)
    In der Deponie Unterkobel auf dem Gebiet der Gemeinde Oberriet (SG) wurde im Frühjahr 2011 eine archäologische Fundstelle unter einem Felsdach - ein sogenannter Abri - entdeckt und im Rahmen einer Rettungsgrabung teilweise ausgegraben. Die über vier Meter hohe Schichtabfolge lieferte Funde vom Mesolithikum bis in römische Zeit. Bei den Ausgrabungen wurden grosse Mengen an Steinartefakten, Tierknochen und Keramikfragmenten geborgen. Dazu konnten viele gut erhaltene Feuerstellen und Spuren einfacher Einbauten im Abri dokumentiert werden. Im Anschluss an die Ausgrabung wurde ein interdisziplinäres Auswertungsprojekt zur Fundstelle ausgearbeitet und konnte dank der Finanzierung durch den Lotteriefonds des Kantons St.Gallen zu Beginn 2014 gestartet werden. Seit September 2015 werden zudem die Tierknochen, die Mikrofauna und die Mollusken im Rahmen eines dreijährigen SNF-Projekts untersucht und publiziert.
  • Kempraten, Rapperswil-Jona (SG)
    - Auswertung der Grosstierreste aus dem Bereich des spätrömischen Mithräums und dreier benachbarter Kalköfen
    - Auswertung von Grosstierresten des römischen vicus aus dem Bereich Fluh
  • Basel-Spiegelgasse 12 (UMIS) (BS)
    - Auswertung von Grosstierresten aus dem spätrömischen und mittelalterlichen Basel
  • diverses:
    - Elgg (ZH, frühmittelalterliche Siedlung)
    - Augst/Kaiseraugst-Schmidmatt (BL/AG, römische Stadt)
    - Zürich-Münsterhof (ZH, früh- und hochmittelalterliche Siedlungsbefunde)

 

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