Was ist Archäogenetik

Archäobiologische Funde ermöglichen direkte Einblicke in die genetische Vergangenheit von Individuen und Populationen, die in einem archäologisch datierten Zeitraum gelebt haben. Die überlebende DNA wird allgemein „alte DNA“ oder „ancient DNA“ genannt.

Mit geeigneten Markern kann die Archäogenetik zu wichtigen ökologischen und ökonomischen Themen beitragen, wie Artenvielfalt, Tierhaltung, Landwirtschaft, Pflanzenzucht, Handel in verschiedenen Epochen oder Entwicklung von Populationen über viele Jahrtausende. Die Fragestellungen werden zusammen mit den jeweiligen Experten/innen entwickelt.

Am IPNA haben wir uns besonders auf die genetische Erforschung von Pflanzen- und Tierfunden aus Ausgrabungen in der Schweiz spezialisiert, weil wir hier die grösste Kompetenz haben. Wir arbeiten eng mit Archäobotanik, Archäozoologie, den Museen, den kantonalen Archäologien und anderen universitären Instituten zusammen. Dadurch ist ein umfänglicher Informationsaustausch gewährleistet und die wertvollen Zeugnisse der Vergangenheit werden optimal genutzt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist eines unserer zentralen Anliegen.

Wir arbeiten ausschliesslich mit pflanzlichen und tierischen archäologischen Funden nach den anerkannten Richtlinien in der Archäogenetik in voll eingerichteten, räumlich separierten aDNA-Räumen und Post-PCR Laboren. Wir verwenden PCR basierte Methoden und keine NGS Techniken.

In den aktuellen Projekten interessieren wir uns speziell für die Entwicklung genetischer Diversität in Hausrindern beim Übergang von Eisenzeit zu Römerzeit zu Frühmittelalter, ein Zeitraum, indem es zu Grössenveränderungen bei Rindern gekommen ist.