
Die Archäobotanik als Teilgebiet der Archäobiologie befasst sich mit der Untersuchung pflanzlicher Reste vorwiegend aus anthropogenen Ablagerungen früherer Zeiträume. Zusammen mit den weiteren Disziplinen an der IPNA ist sie ein wichtiger Eckpfeiler der Erforschung und Rekonstruktion der wirtschaftlichen und naturräumlichen Grundlagen vergangener Epochen der Menschheitsgeschichte. Wichtige Informationen liefert die Archäobotanik ausserdem zur Interpretation archäologischer Strukturen.
In erster Linie werden pflanzliche Makroreste analysiert (Samen und Früchte, Holz, Blätter, Stängel und andere vegetative Pflanzenteile). Viele dieser Funde lassen sich bis auf Artniveau bestimmen. Ausserdem werden auch Mikroreste (Pollen und Sporen) untersucht.
Einführende Literatur:

Zyklische Lehrveranstaltungen:
Da wir aktuell die einzige Forschungsgruppe in der Schweiz sind, untersuchen wir Material aus allen Teilen der Schweiz. Einzelne Projekte betreffen auch Ausgrabungen im Ausland (Frankreich, Deutschland, Italien, Israel, Ägypten). Die Proben stammen aus sämtlichen archäologischen Epochen, wobei die sehr frühen Zeiten (Paläolithikum, Mesolithikum) und die Neuzeit bisher klar unterrepräsentiert sind. Die Themenpalette ist äusserst breit; aktuelle Schwerpunkte sind die Schichten neolithischer Seeufersiedlungen und ihre Genese, metallzeitliche Siedlungsstrukturen, römische Brandgräber und mittelalterliche Befunde.
Assoziierte und ehemalige Mitarbeitende
| Name | Funktion | ||
|---|---|---|---|
| Dr. Christoph Brombacher | ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter | ||
| Dr. Annekäthi Heitz | Freie wissenschaftliche Mitarbeiterin | annekaethi.heitz-at-unibas.ch | |
| Prof. Dr. Stefanie Jacomet | Emerita | ||
| Dr. Lucie Martin | Freie wissenschaftliche Mitarbeiterin | lucie.martin-at-unige.ch | |
| Dr. Angela Schlumbaum | ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin | ||
| Dr. Lucia Wick | Freie wissenschaftliche Mitarbeiterin | lucia.wick-at-unibas.ch |

Zurzeit keine weitere Projekte.
Die Bestimmung und Analyse von pflanzlichen Makroresten erfordert viel Erfahrung und kann nur von Spezialisten durchgeführt werden.

Probenentnahme im Feld

Probenaufbereitung
Die Sedimentproben werden in Wasser eingeweicht. Handelt es sich um kompaktes Sediment, werden sie zuerst eingefroren und anschliessend aufgetaut, um das Schlämmen zu erleichtern. Durch sorgfältige Halbflotation werden organische und anorganische Anteile voneinander getrennt. Die Auftrennung durch Siebe in verschiedene Grössenklassen erleichtert das Auslesen.

Bestimmung der pflanzlichen Resten
Das Auslesen und Bestimmen der pflanzlichen Makroreste erfolgt mithilfe eines Binokulars. Dabei wird mit Vergrösserungen zwischen 6- und 50-fach gearbeitet. Für die Bestimmung sind an der IPNA eine umfangreiche Vergleichssammlung moderner Samen und Früchte sowie Spezialliteratur verfügbar.
Auswertung nach den archäologischen Fragestellungen
Die Ergebnisse werden in der Datenbank ArboDat erfasst. Die Auswertung richtet sich nach den archäologischen Fragestellungen.
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