Friedhof und Almosen

Ein Blick in die Lebensbedingungen im nachreformatorischen Basel anhand des Bestattungskollektivs aus dem Kreuzgarten des Barfüsserklosters

2016 und 2017 fanden Grabungen im Musiksaal des Basler Stadtcasinos (Steinenberg 14) statt, welche die Untersuchung des Areals des ehemaligen Barfüsserklosters ermöglichten. Im Bereich des Kreuzgartens des Klosters wurden über 200 Bestattungen ganz oder teilweise freigelegt. Es ist davon auszugehen, dass diese Gräber nicht in die klösterliche Nutzungszeit fallen, sondern nachreformatorisch datieren. Die Gebäude des Klosters wurden nach der Reformation unter der Bezeichnung Almosen als Armenhaus, Spital und Irrenanstalt genutzt.

Um tiefgreifende sozialgeschichtliche Erkenntnisse zu den Lebensbedingungen des im Stadtcasino freigelegten Bestattungskollektivs zu gewinnen, sollen die menschlichen Überreste nicht nur osteologisch und bioarchäometrisch analysiert werden, sondern parallel auch historische Quellen und der archäologische Befund aufgearbeitet werden. Die Ergebnisse dieser interdisziplinären Arbeit sollen neue Aspekte aufzeigen und das Potential sowohl des integrativen Forschungsansatzes als auch der Erforschung der neuzeitlichen Geschichte und Archäologie demonstrieren.

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