Kompetenzen

Die Geschichte der Geoarchäologie in Basel reicht bis an die Anfänge des Labor für Urgeschichte zurück. Ab 1953 baute Prof. Elisabeth Schmid, Pionierin der Sedimentanalyse in archäologischen Fundstellen, eine Tradition auf, die heute bereits in der 3. Generation und um zahlreiche Methoden erweitert, bestand hat.

Bei archäologischen Sondierungen und Ausgrabungen wird im Hinblick auf die Interpretation der Schichten in zunehmendem Mass die Expertise der Geoarchäologie herangezogen. Dazu werden die gereinigten Profile oder Flächenbefunde zunächst begutachtet, geoarchäologisch/bodenkundlich dokumentiert und zusammen mit den örtlichen Archäologen beurteilt. Je nach Bedarf und Fragestellungen kommt es zur Entnahme von klassischen Sedimentproben und Blockproben für die anschliessenden Laboranalysen.

Neben geochemischen und granulometrischen Untersuchungen liegt seit den 1990er Jahren der Schwerpunkt der geoarchäologischen Abteilung an der Universität Basel in der Mikromorphologie; eine optische Untersuchungsmethode für Lockersedimente und archäologische Kulturschichten im makro- und mikroskopischen Bereich.

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Im Feld kommt es zur...

  • Begutachtung von Profilen
  • Schichtansprache und Dokumentation
  • Entnahme von Bodenproben für mikromorphologische Untersuchungen
  • Entnahme von klassischen Sedimentproben für geochemische und granulometrische Untersuchungen
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In der Werkstatt werden hauptsächlich Bodenproben aufbereitet, die später für die Mikromophologie verwendet werden.

Hier kommt es zum...

  • Präparieren und reinigen der Proben
  • Trocknen der mikromorphologischen Bodenproben
  • Eingiessen der Proben mit Epoxydharz
  • Aufsägen der Proben mittels Diamantsäge
  • Herstellen von polierten Anschliffen
  • Sägen von kleineren Blöcken für die Herstellung von Dünnschliffen
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Für klassische Sedimentproben, (Lockersedimente), stehen folgende Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Geochemie (pH-Wert; Karbonatgehalt; Phosphat; Humus; Glühverlust)
  • Granulometrie (Grobfraktion: Kies, Sand, Silt)
  • Malvern - Mastersizer (Feinfraktion: Ton)

Für die optische Auswertung von Sedimentproben sowie der Dünnschliffe für die Mikromorphologie, stehen folgende Apparaturen zur Verfügung:

  • div. Binokulare (Leica MZ12)
  • Makroskop (Leica Z16 APO) mit Multifokussystem
  • div. Mikroskope (Leica DMRX, Leica DMRP, Leica DMEP) mit zusätzlichem
  • Auflicht, Polarisationsfilter, Gips- und Lambdaplatte
  • Fluoreszenz Mikroskop (Laborlux 12 POL)
  • Digitalcameras (Leica DFC 420, Leica DFC 320)

Forschungsschwerpunkte

Im Rahmen diverser Feldeinsätze sowie durch die Auswertung von verschiedenen Projekten haben sich die Mitarbeiter der Forschungsruppe Geoarchäologie in diversen Richtungen spezialisiert und bieten gemeinsam ein breites Wissen u.a. in der

  • Quartärgeologie, Bodenkunde und Paläopedologie.
  • Landschaftsentwicklung.
  • Mikromorphologische Untersuchungen an archäologischen und natürlichen Sedimenten. 
  • Petrographische Untersuchungen an archäologischen Artefakten (u. a. Steinbeile, Keramik).
  • Beurteilung von Baumaterialien (u.a. Bausteine, Mörteln, Fachwerk, Lehmböden, Lehmwände).
  • Analyse von fossilem Dung (Latrinensedimente, tierische Fäkalien, Parasiteneier).
  • Organische Ablagerungen von Seeufersiedlungen und anderen Fundstellen mit Feuchtbodenerhaltung.
  • Analyse von Grubenverfüllungen.