Das vom SNF geförderte Ambizione-Projekt “bioVIstories: Living and dying in a time of transition – biomolecular histories of the long 6th century” (Leben und Sterben in Zeiten des Umbruchs – biomolekulare Geschichten des langen 6. Jahrhunderts) untersucht, welche Folgen die Krisen des 6. Jahrhunderts n. Chr. – die “Kleine Eiszeit” im Zuge von Vulkanausbrüchen und die Justinianische Pest – auf lokaler Ebene für die betroffenen Bevölkerungen hatten. In innovativer Weise werden dafür verschiedene Methoden kombiniert. Der Schwerpunkt liegt auf der Paläogenetik zur Detektierung von Krankheitserregern und zur Rekonstruktion der Sozialstruktur sowie Analysen stabiler Isotope für die Ernährungsrekonstruktion, welche durch anthropologische und archäologische Kerndaten ergänzt werden. Diese Analysen erfolgen teilweise ergänzend zu parallel laufenden, kooperierenden Forschungsprojekten an entsprechenden Fundorten, wodurch ressourcenschonend möglichst umfassende Datensätze ausgewählter Individuen zusammengetragen werden sollen. Insgesamt sollen etwa 300 Individuen ausgewählter Fundorte in Europa untersucht werden, um ein differenziertes Bild der Zeit zwischen 450 und 650 n. Chr. zu erhalten.
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